Gemeinnützige Stiftungen, die mehr Geld für ihren Stiftungszweck ausgeben als sie mit ihrem Vermögen erwirtschaften, haben ein Verfalldatum. Darum müssen sie, wenn sie langfristig Gutes tun wollen, das Stiftungsvermögen für den Stiftungszweck arbeiten lassen. Geht das ohne professionelle Unterstützung?

In der Schweiz gibt es mehr als 13’000 gemeinnützige Stiftungen im Handelsregister. Gemäss Schweizer Stiftungsreport 2022 sogar 13’524, um aktuell zu sein. Die meisten in den Kantonen Zürich (2’232), Bern (1’390), Waadt (1’370), Genf (1’294), Basel-Stadt (908) und Tessin (819). Im Durchschnitt wurde 2021 jeden Tag eine Stiftung gegründet. Weil gleichzeitig 219 Stiftungen liquidiert wurden, resultiert ein Nettowachstum von 146 Stiftungen. Die ältesten Schweizer Stiftungen stammen aus dem 13. Jahrhundert und finanzieren Kirchen und Pfarrstellen, die Hälfte aller Stiftungen wurde nach der Jahrtausendwende gegründet.

Vermögensverwaltung wird wichtiger

Jede dieser 13’524 Stiftungen ist anders. Trotzdem haben alle eines gemeinsam: Sie brauchen Mittel, um ihre Stiftungszwecke zu erfüllen. Darum legen die meisten ihre Vermögen an. Das war früher einfacher, als die risikofreien Obligationenrenditen für die Finanzierung genügten und selbst Geld auf einem Konto rentierte. Mit den sinkenden Zinsen und steigenden finanziellen Anforderungen vieler Stiftungen hat sich das in den letzten Jahren grundlegend geändert. Immer mehr Stiftungen diversifizieren ihre Vermögen breiter als früher und investieren heute vor allem in Aktien, Obligationen, Private Equity und Immobilien.

Vermögensverwaltung wird anspruchsvoller

Stiftungen können ihr Vermögen mit Beraterunterstützung selber verwalten oder ein Family Office aufbauen. Dafür braucht es Know-how und Ressourcen. Ein Family Office, das mehr als eine Stiftung betreut, bietet eine deutlich grössere Leistungsbreite, Leistungstiefe und Professionalität. Multi Family Offices …

  • … beraten Stiftungen anbieter- und produktunabhängig,
  • … kennen und halten sich an sämtliche regulatorischen Auflagen,
  • … entwickeln mit der Stiftung ihre Werte und ihre Anlagestrategie,
  • … definieren mit der Stiftung die Ausschluss-, ESG- sowie SRI-Kriterien,
  • … sind Ansprechpartner für alle Themen und Sparringpartner in einem,
  • … öffnen mit ihrem Netzwerk und ihren guten Beziehungen viele Türen und
  • … teilen ihr Wissen mit den Mitarbeitenden der Stiftung und den Stiftungsräten.

Individuelle und effiziente Vermögensverwaltung

Am meisten zu tun geben die Wertedefinition, Anlagestrategie und Definition der Ausschluss-, ESG- sowie SRI-Kriterien. Allerdings muss ein professionelles Multi Family Office das Rad nicht für jede Stiftung neu erfinden, kann mit denselben Werkzeugen arbeiten und hat seine Prozesse optimiert. Das spart viel Zeit, zum Beispiel für den Austausch mit den Stiftungsräten, und Kosten. Ausserdem belasten seriöse Family Offices keine versteckten Gebühren und bündeln die Interessen der Stiftungen. Zum Beispiel für interessante Co-Investments, bessere Konditionen oder mehr Einfluss auf Entscheidungen der Beteiligungen.

Zwischen Philanthropie und Renditeoptimierung

Darum sind Multi Family Offices in vielen Fällen kosteneffizienter als Single Family Offices oder die Selbstverwaltung des Stiftungsvermögens. Achten Sie bei der Partnerwahl auf die Kundenliste. Family Offices, die verschiedene grössere Stiftungen betreuen, wissen wie sie

  • … Vermögen bei mehreren Banken konsolidieren,
  • … alle Vermögenswerte übersichtlich darstellen und
  • … die finanzielle mit der sozialökologischen Rendite ins Gleichgewicht bringen.

Die meisten Stiftungen werden von ehrenamtlichen Stiftungsräten geleitet. Vielen fehlt das Anlagewissen, das Nachhaltigkeits-Know-how oder die Zeit. Darum sollten sie sich auf den Stiftungszweck, die Anlagestrategie und die Anlageentscheidungen fokussieren. Die Vermögensverwaltung können sie delegieren, die Verantwortung für ihre Entscheidungen nicht.

«Natürlich können Stiftungen ihre Vermögen selber verwalten und vermehren, wenn sie das notwendige Fachwissen und genügend Ressourcen besitzen. Falls nicht, ist guter Rat nicht teuer, aber wertvoll.»