Haben Sie sich schon überlegt, wie viel Geld Sie benötigen, um ohne festes Einkommen leben zu können? Das hängt von Ihrem Lebensstandard und Ihrer Anlage- beziehungsweise Entnahmestrategie ab. Mit der richtigen Strategie können Sie vielleicht früher nur von Ihrem Vermögen leben, als Sie denken.

In Deutschland ist die Zahl der Privatiers im letzten Jahrzehnt von 415’000 auf 704’000 gestiegen. Knapp ein Prozent aller Deutschen lebt vom eigenen Vermögen und von den Dividenden, Mieteinnahmen sowie Zinsen. Sie sind finanziell so gut gestellt, dass sie nicht mehr arbeiten müssen, um zu leben, sondern ihr Geld für sich arbeiten lassen. Für die Schweiz sind leider keine vergleichbaren Zahlen verfügbar. Wahrscheinlich leben hier aber trotz der höheren Lebenshaltungskosten anteilmässig mehr Privatiers als in Deutschland. Nicht zuletzt, weil die Schweizerinnen und Schweizer im Durchschnitt mit 673’962 beziehungsweise 146’733 Dollar (Median) mehr als doppelt so viel Vermögen besitzen wie die Deutschen.

Wie viel Vermögen brauchen Sie, um davon leben zu können?

1998 haben Philip L. Cooley, Carl M. Hubbard und Daniel Walz von der Trinity University in Austin in den USA ihre Studie «Sustainable withdrawal rates from your retirement portfolio» veröffentlicht. Sie ist bis heute die bekannteste Studie über den Einfluss der Geldentnahme auf das Vermögen. Cooley, Hubbard und Walz haben mit echten Daten über die Aktien- und Obligationenrenditen von 1926 bis 1997 berechnet, wie viel Geld jemand besitzen müsste, um 30 Jahre lang jährlich den Betrag x ausgeben zu können. Das Ergebnis ist die 4-Prozent-Formel. Wenn Sie jedes Jahr 4 Prozent Ihres Vermögens ausgeben, können Sie davon leben, ohne alles aufzubrauchen. Im Umkehrschluss können Sie ausrechnen, wie viel Vermögen Sie besitzen sollten, um davon leben zu können: das 25-fache Ihrer jährlichen Ausgaben, das heisst

  • 2,5 Millionen Franken, wenn Sie 100’000 Franken,
  • 6,25 Millionen Franken, wenn Sie 250’000 Franken oder
  • 12,5 Millionen Franken, wenn Sie 500’000 Franken im Jahr ausgeben.

Regelmässige Einnahmen und langfristige Wertsteigerungen

Hinter der 4-Prozent-Formel steht der Zinseszinseffekt, den Albert Einstein als 8. Weltwunder bezeichnet hat. Die Bedingung, damit die Rechnung – oder jede andere Entnahmestrategie – aufgeht, ist eine angemessene Rendite auf Ihrem Vermögen. Dafür sollten Sie langfristig und renditeorientiert anlegen. Die mehr als 700’000 deutschen Privatiers haben ihr Vermögen hauptsächlich in Immobilien investiert, aber auch in Aktien oder Obligationen. So erzielen sie ein regelmässiges Einkommen (Mieteinnahmen, Dividenden sowie Zinsen) und profitieren gleichzeitig von den Wertsteigerungen am Immobilienmarkt und an der Börse. Je länger der Anlagehorizont ist, desto eher geht diese Rechnung dank Kursgewinnen auf.

Überlassen Sie die Arbeit dem Familien-Finanzchef

Das Fundament für eine tragfähige Entnahmestrategie ist eine umfassende Finanzplanung. Zuerst geht es darum, Ihre aktuellen Ausgaben zu analysieren, Ihre zukünftigen Ausgaben zu budgetieren und das benötigte Kapital zu berechnen. Auf dieser Grundlage wird eine Anlagestrategie definiert, die sowohl Ihre regelmässigen monatlichen oder jährlichen Entnahmen als auch die einmaligen Rückzüge für grössere Ausgaben wie eine zweijährige Weltreise berücksichtigt. Am besten reden Sie mit einem unabhängigen Finanzberater darüber, der als Familien-Finanzchef die Strategie mit Ihnen entwickelt, Ihr Vermögen anlegt, diversifiziert und strukturiert, die Märkte beobachtet, Ihr Portfolio überwacht und alle Risiken absichert. Ganzheitliche Finanzplanung geht über Vermögensverwaltung hinaus. Sie schliesst die Lebensplanung für Sie und für Ihre Familie mit ein. Zum Beispiel, wenn Sie Ihr Unternehmen an Ihre Kinder übergeben, Ihre Steuerbelastung optimieren oder Ihren Nachlass frühzeitig regeln wollen. Damit Sie als Privatus oder Privata Ihre finanzielle Freiheit entspannt geniessen, während Ihr Vermögen für Sie arbeitet.

«Die Gewissheit, dass Sie von Ihrem Vermögen leben können, befreit. Finden Sie heraus, wie viel Geld Sie dafür benötigen und wie Sie zum Privatus oder zur Privata werden.»